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Thursday, December 7, 2017

Protestsong Testament von Sarah Lesch

Die Sängerin und Songwriterin Sarah Lesch hat einen Song für ihren Sohn geschrieben. Es heißt "Testament" und soll das Kind auf eine ungewisse Zukunft vorbereiten. 
Das Lied hat den Protestsong Contest 2016 gewonnen. Warum? Ihr könnt selber beurteilen:



Sarah Lesch - Testament Songtext

Auch du warst mal ein Kind und auch ich war mal klein
Und auch uns ham sie was erzählt
Und dann macht man das alles und versucht so zu sein
Und dann merkt man das einem was fehlt
Und dann verlernt man, sich richtig zu spüren
Oder man flüchtet sich in Kunst oder Konsum
Und während ihr fleißig Pläne macht,
Lachen die Götter sich krumm
Lasst eure Kinder mal was dazu sagen
Hört ihnen richtig zu.
Die spürn sich noch, die ham Feeling für die Welt
Die sind klüger als ich und du

Und denkt dran bevor ihr antwortet:
Ihr seid auch bloß verletzte Kinder.
Am Ende gibt's wieder ganz neue Symptome, und ihr wart die Erfinder
Und dann sagt ihnen wieder, wie es richtig geht
„Werd erwachsen" und „bist du naiv"
Predigt Formeln, lasst alles in Hefte schreiben,
Die Götter lachen sich schief

Achtet auf Schönschrift und Lehrpläne
Und dass sie die Bleistifte spitzen
Zeigt ihnen Bilder von Eichenblättern
Während sie drinnen an Tischen sitzen
Und dann ackern und büffeln und wieder auskotzen
Und am Nachmittag RTL 2
Am Wochenende geht's was Schönes kaufen, fertig ist der Einheitsbrei
Und jeder der sich nicht anpasst
Wird zum Problemkind erklärt
Und jede, die zu lebhaft ist
Kriegt ‘ne Pille damit sie nicht stört
Und damit betrügt ihr euch selber denn
Kein Kind ist ein Problem
Und all die Freigeister, all die Schulschwänzer
Nur Symptomträger im System

Doch bedenkt wenn ihr so hart urteilt:
Ihr seid auch bloß gefangene Geister
Der Unmut wird immer lauter
Und die Lehrer schreien sich heiser
Empört euch, dass Hänschen nicht ist, was er sein soll
Sondern nur, wer er nunmal ist
Die Götter pullern sich ein vor Lachen
Und ihr denkt, dass ihr was wisst

Und wenn Hänschen dann Hans ist
Der eigene Kinder hat, denen er was erzählt
Dann merkt Hans und Kunz, und ihr vielleicht auch,
Dass wieder irgendwas fehlt
Ihr habt Wünsche und Träume
Und rennt damit ständig an imaginäre Wände
Und jeder Wunsch den ihr euch erfüllt
Der ist dann halt auch zu Ende
Geht ihr nur malochen für erfundene Zahlen
Und wartet, bis die Burnouts kommen
Schmeißt euer Geld für Plastik raus
Um ein kleines Glück zu bekommen
Das Beste aus Cerealien und Milch
Noch ‘n Carport und noch ‘n Kredit
Und alle finden‘s scheiße aber alle machen sie mit

Ihr klugscheißert und kauft trotzdem
Und die Werbung verkauft euch für dumm
Und dann sitzt ihr vor neuen Flachbildfernsehern
Und meckert auf den Konsum
Wenn ihr das Welt nennt, bin ich gern weltfremd
Die Götter lachen sich krumm

Ihr Traumverkäufer, Symptomdesigner
Merkt ihr noch, was passiert?
Wer hat euch das Land und das Wasser geschenkt,
Das ihr jetzt privatisiert
Ihr Heuchler, ihr Lügner, ihr Rattenfänger
Ihr Wertpapierverkäufer
Man hat euch Geist und Gefühl gegeben
Und doch seid ihr nur Mitläufer
Ihr großen, vernarbten, hilflosen Riesen
Ihr wart doch auch mal klein
Und jemand hat euch mit Schweigen gestraft
Und ließ euch darin allein
Und jetzt hört ihr nicht nur die Götter nicht lachen
Ihr hört auch ihr die Kinder nicht weinen
Und sagt ihnen weiter, es würde nicht wehtun
Ohne es so zu meinen
Macht ihr ruhig Pläne, ich steh am Rand
Ich sehe euch und ich bin nicht allein
Hinter mir stehen mehr und mehr Weltfremde
Die passen auch nicht hinein
Und jetzt wartet nicht auf ein versöhnliches Ende
Den Gefallen tu ich euch nicht

Kein Augenzwinkern, keine milde Pointe,
Die das Unwohlsein wieder bricht
Irgendwann werden die Götter nicht mehr lachen
Und falls es mich dann nicht mehr gibt
Hinterlass ich ein Kind, das sich selbst gehört
Und dies unhandliche Lied

Monday, February 22, 2016

Temporale, kausale, modale und lokale Ergänzungen

Kenst du schon te-ka-mo-lo?

Im Mittelfeld stehen die adverbielen Angaben meistens in dieser Reihenfolge hinter dem konjugierten Verb:

1. Temporale Angabe (Zeit): Wann? Wie lange?
2. Kausale Angabe (Grund): Warum?
3. Modale Angabe (Art und Weise): Wie?
4. Lokale Angabe (Ort): Wo? Wohin? Woher?

Auch wenn eine oder mehrere Angaben fehlen, die Reihenfolge bleibt gleich.



1. bezahlen / Maria / einen Kaffee / einen Toast / und / beim Kellner
  • einen Kaffe = Mo
  • einen Toast = Mo
  • beim Kellner = Lo
  • Mo-Lo
→ Maria bezahlt einen Kaffee und einen Toast beim Kellner.
2. der Zug / ankommen / am Südbahnhof / um 19.30 Uhr
  • am Südbahnhof= Lo
  • um 19.30 Uhr = Te
  • Te-Lo
→  Der Zug kommt um 19.30 Uhr am Südbahnhof an.
3. eine Nachricht / schreiben / müssen / ich / für meine Kollegin
  • eine Nachricht = Mo
  • für meine Kollegin = Ka
  • Ka-Mo
→ Ich müss für meine Kollegin eine Nachricht schreiben.

Monday, August 31, 2015

Flüchtlinge und Einwanderung

der Flüchtling | die Flüchtlinge = refugee
die Einwanderung | die Einwanderungen = immigration

Flüchtling oder Migrant?



Ein Migrant ist im Prinzip jeder, der an einen anderen Ort zieht, sein Land verlässt, um seine Lebensbedingungen zu verbessern.  Migration geschieht vorwiegend aus wirtschaftlichen, politischen oder Sicherheitsgründen, beispielsweise die Aussicht auf einen besser bezahlten Job.
Als Flüchtlinge werden nicht nur politisch Verfolgte anerkannt, sondern auch Menschen, denen wegen ihrer Rasse, Religion oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe in ihrem Heimatland Gefahr droht. Genau genommen sind also auch Flüchtlinge Migranten.

Weitere Fragen zum Thema Flüchtlinge beantwortet die Zeitung Spiegel: 


Fakten zur Flüchtlingskrise


Wer darf überhaupt in Deutschland bleiben?
Kommen mehr als gehen?
Wieso gibt es plötzlich so viele Flüchtlinge?
Woher kommen die Flüchtlinge?
Welche Routen nehmen die Flüchtlinge?
Wie sind die deutschen Behörden auf die vielen Flüchtlinge eingestellt?
Wer hat Recht auf Asyl?
Wie funktioniert ein Asylverfahren?
Was passiert, wenn ein Antrag auf Asyl abgelehnt wurde?
10 Dürfen Flüchtlinge arbeiten?
11 Wie reagieren die Deutschen auf die vielen Flüchtlinge?
12 Wie kann man Flüchtlingen in Deutschland helfen?
13 Bund, Länder, Kommunen - wer zahlt was für die Flüchtlinge?
14 Nimmt Deutschland mehr Flüchtlinge auf als andere Länder?
15 Wie werden Flüchtlinge in Europa verteilt?
16 Steigen die Flüchtlingszahlen weiter?
17 Darf jeder Europäer in Deutschland leben?
18 Aus welchen Ländern kommen die EU-Einwanderer?
19 Welche Sozialleistungen bekommen EU-Einwanderer in Deutschland?
20 Stimmt die These von der "Einwanderung in die Sozialsysteme" der Rumänen und Bulgaren?
21 Braucht Deutschland ein Punktesystem wie Kanada?
22 Welche Vorteile hat ein Punktesystem?
23 Wie können ausländische Arbeitnehmer nach Deutschland einwandern?
24 Was kostet die Einwanderung den deutschen Staat?
25 Wie viele Migranten leben in Deutschland?
26 Müssen Einwanderer Deutsch lernen?
27 Wie wird man Deutscher?

Tuesday, June 23, 2015

Gastronomie: Maultaschen

Kennt Ihr die Maultaschen?

Maultaschensuppe (Bild FloSCH)

Laut Wikipedia die sind eine Spezialität der schwäbischen Küche; es sind Taschen aus Nudelteig mit einer Grundfüllung aus Brät, Spinat, Zwiebeln und eingeweichten Brötchen. In vielen Familien gibt es spezielle Rezepte, die weitere Zutaten wie gekochten Schinken, geräucherte Schinkenwurst, Hackfleisch oder Bratenreste vorsehen.

Gebratene Maultaschen mit Kartoffelsalat (Bild Engelchen)


Legende


Während des Dreißigjährigen Krieges hätten einige Mönche auf die Idee gekommen, Fleisch in Teigtaschen zu verstecken. Das passierte ins Kloster Maulbronn (Baden-Württemberg) vor mehr als 350 Jahren. Die Mönche dort haben ein großen stück Fleisch bekommen. Ihr Problem: Es war Fastenzeit! Was nun? Hunger und Lust auf das Fleisch war riesengroß.

Im Klostergarten wuchs neben vielen anderen Kräutern auch Spinat. Das brachte die Mönche auf eine Idee: Fleisch ganz klein schneiden und mit grünen Zutaten vermischen. So wird es niemand bemerken. Sie hatten trotzdem Angst, weil sie glaubten, dass Gott alles sieht. Um das Fleisch besser zu verstecken drückten die Mönche die Masse einfach in kleine Teigtaschen. So entsand also die Maulbronn-Tasche, abgekürzt Maultasche.

Wortschatz

das Brät = sausage meat
der Spinat = spinach
einweichen = to soak
gekocht = boiled
geräuchert = smoked
das Hackfleisch = mince
der Mönch = monk
die Fastenzeit = Lent, fasting period
das Kloster = monastery
die Zutaten = ingredients

Wednesday, April 29, 2015

Poetry Slam - One Day Baby

Was ist Poetry Slam?

(deutsch: Dichterwettstreit) ist ein literarischer Vortragswettbewerb, in dem selbstgeschriebene Texte innerhalb einer bestimmten Zeit einem Publikum vorgetragen werden. Bewertet werden sowohl der Inhalt der Texte als auch die Art des Vortrags.

Schauen wir uns mal das näher an:

Julia Engelmann - Campus TV 2013


Sie spricht ganz schnell, daher poste ich hier auch die Transkription zum Mittlesen.
(Danke an Katrin von mmf3katrin.wordpress.com)

Begrüßung:
Hallo,
ich bin allerdings keine Tänzerin, sondern Studentin.
Wartet, jetzt sage ich noch das Fach, ich studiere Psychologie.
Mein Text heißt: “One Day / A reckoning text” und orientiert sich an einem Popsong oder einem Remix, den ihr vielleicht kennt. Und für alle, die ihn nicht kennen oder vielleicht auch so, singe ich die Zeile, auf die ich mich beziehen werde, noch einmal – jetzt.
(Sie singt)
Ach her je! Nein, nein, nein, so war das alles nicht geplant.
Der Text:
Eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein
und dann an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.
Ich, ich bin der Meister der Streiche, wenn es um Selbstbetrug geht,
bin ein Kleinkind vom feinsten, wenn ich vor Aufgaben stehe,
bin ein entschleunigtes Teilchen, kann auf keinsten was reißen,
Lass mich begeistern für Leichtsinn, wenn ein anderer ihn lebt.
Und ich denke zu viel nach, ich warte zu viel ab,
ich nehme mir zu viel vor und ich mach davon zu wenig,
ich halt mich zu oft zurück, ich zweifle alles an,
ich wäre gerne klug – allein das ist ziemlich dämlich.
Ich, ich würde gern so vieles sagen, aber bleibe meistens still, weil
wenn ich das alles sagen würde, wäre das viel zu viel.
Ich würde gern so vieles tun, meine Liste ist so lang,
aber ich werde eh nicht alles schaffen, also fange ich gar nicht an.
Stattdessen hänge ich planlos vorm Smartphone, warte bloß auf den nächsten Freitag. Ach, das mache ich später, ist die “Baseline” meines Alltags.
Ich bin so furchtbar faul wie ein Kieselstein am Meeresgrund
ich bin so furchtbar faul, mein Patronus ist ein Schweinehund
Mein Leben ist ein Wartezimmer, niemand ruft mich auf.
Mein Dopamin, das spare ich immer, falls ich es nochmal brauch.
Und eines Tages, Baby, werde ich alt sein, oh Baby, werde ich alt sein
und an all die Geschichten denken, die ich hätte erzählen können.
Und du, du murmelst jedes Jahr neu an Silvester
die wieder gleichen Vorsätze treu in dein Sektglas
und Ende Dezember stellst du fest, dass du recht hast,
wenn du sagst, dass du sie dieses Jahr schon wieder vercheckt hast.
Dabei sollte 2013 das erste Jahr vom Rest deines Lebens werden:
Du wolltest abnehmen, früher aufstehen,
öfter raus gehen, mal deine Träume angehen,
mal die Tagesschau sehen, für mehr Smalltalk-Allgemeinwissen.
Aber so wie jedes Jahr, obwohl du nicht damit gerechnet hast,
kam dir wieder mal dieser Alltag dazwischen.
Unser Leben ist ein Wartezimmer, niemand ruft uns auf.
Unser Dopamin das sparen wir immer, falls wir es noch mal brauchen.
Und wir sind jung und haben viel Zeit.
Warum sollen wir was riskieren?
Wir wollen doch keine Fehler machen,
wollen doch nichts verlieren.
Und es bleibt so viel zu tun,
Unsere Listen bleiben lang
und so geht Tag für Tag ganz still ins unbekannte Land.
Und eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein
und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.
Und die Geschichten, die wir dann stattdessen erzählen,
werden traurige Konjunktiv sein wie:
Einmal bin ich fast einen Marathon gelaufen
und hätte fast die Buddenbrooks gelesen.
Und einmal wäre ich beinahe,bis die Wolken wieder lila waren,
noch wach gewesen
Und fast, fast hätten wir uns mal demaskiert
und gesehen, wir sind die gleichen.
Und dann hätten wir uns fast gesagt, wie viel wir uns bedeuten
– werden wir sagen.
Und dass wir bloß faul und feige waren,
das werden wir verschweigen,
und uns heimlich wünschen
noch ein bisschen hier zu bleiben.
Wenn wir dann alt sind, und unsere Tage knapp,
und das wird sowieso passieren,
dann erst werden wir kapieren,
wir hatten nie was zu verlieren,
denn das Leben, das wir führen wollen,
das können wir selber wählen.
Also, lass uns doch Geschichten schreiben,
die wir später gerne erzählen.
Lass uns nachts lange wach bleiben,
aufs höchste Hausdach der Stadt steigen,
lachend und vom Takt frei die allertollsten Lieder singen.
Lass uns Feste wie Konfetti schmeißen,
sehen wie sie zu Boden reisen,
und die gefallenen Feste feiern,
bis die Wolken wieder lila sind,
und lass mal an uns selber glauben.
Ist mir egal, ob das verrückt ist.
Und wer genau guckt, sieht,
dass Mut auch nur ein Anagramm von Glück ist.
Und wer immer wir auch waren,
lass mal werden, wer wir sein wollen.
Wir haben schon viel zu lang gewartet,
lass mal Dopamin vergeuden.
Der Sinn des Lebens ist leben,
das hat schon Casper gesagt.
Lets make the Most of The Night,
das hat schon Kescher gesagt.
Lass uns möglichst viele Fehler machen
und möglichst viel aus ihnen lernen.
Lass uns jetzt schon Gutes säen,
damit wir später Gutes ernten.
Lass uns alles tun, weil wir können und nicht müssen.
Weil jetzt sind wir jung und lebendig,
und das soll ruhig jeder wissen.
Und unsere Zeit, die geht vorbei,
das wird sowieso passieren,
und bis dahin sind wir frei,
und es gibt nichts zu verlieren.
Lass uns uns mal demaskieren
und dann sehen, wir sind die gleichen.
Und dann können wir uns ruhig sagen,
dass wir uns viel bedeuten,
denn das Leben, das wir führen wollen,
das können wir selber wählen.
Also los, schreiben wir Geschichten,
wie wir später gerne erzählen.
Und eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein, und an all die Geschichten denken, die für immer unsere sind.
Danke!
Und hier den Song: One day - Remix von Asaf Avidan